Jahres- und Wahlkonvent in Oberschleißheim / Vesper zum Gründungsfest
Anlässlich des Jahreskonvents der Komturei „An Isar, Lech und Donau“ trafen sich knapp 40 Confratres, Consorores und Gäste in dem wunderschönen Schloss Schleißheim bei München. Das neue Schloss Schleißheim wurde im Auftrag des bayerischen Kurfürsten Max Emanuel (reg. 1679–1726) erbaut und war ursprünglich als Sommerschloss geplant. Die beeindruckende Fassade sowie die prunkvolle Innenausstattung wurden von dem berühmten Architekten Josef Effner ausgeführt und später von Leo von Klenze verändert.
In der kleinen Maximilianskapelle begann das Konveniat mit einer heiligen Messe, zelebriert von Prior Christoph Kehr und an der Orgel wunderbar begleitet von Cfr. Wolfgang Morlang. In seiner Predigt ging Prior Christoph darauf ein, dass sich Kirche und Glaube in einer Zeit des Umbruchs befinden und die Bindung zum Glauben heute rückläufig ist. In Bezugnahme auf die Lesung aus dem Buch Nehemia verglich er die heutige Situation bildlich mit dem Wiederaufbau Jerusalems, einem mühseligen Neuanfang, da die Zerstörung der Stadt auch als äußeres Zeichen für den Zustand der Gläubigen gedeutet werden kann. Doch in einigen Gläubigen ist die Sehnsucht nach dem Tempel nie verloren gegangen. In dieser Situation ruft Esra den Bund in Erinnerung, um das Volk auf Gott hin einzuschwören: Die Rückbesinnung auf die Herkunft schafft Zukunft. Die Worte Esras haben große Wirkung, in den Worten der Schrift ist Gott erfahrbar, er schenkt Trost und Hoffnung. Hier zog Prior Christoph die Parallele zu heute: Was schenkt uns Kraft und Orientierung? Was ist unsere Quelle? Auch für uns muss das Wort Gottes, die Heilige Schrift, Quelle der Kraft sein. Wir müssen es zulassen, dass Gott uns anrührt und unserem Leben Orientierung gibt. Daher sollten sich alle Confratres und Consorores vornehmen, in den nächsten Wochen täglich aus dem Evangelium zu lesen.
Im Anschluss an die heilige Messe fanden sich die Anwesenden zu einer beeindruckenden und informativen Schlossführung ein, die in dem eindrucksvollen Vestibül begann und über die Sala terrena und den großen Saal, der heute oftmals auch als Konzertsaal dient, in die große Galerie führte. In dieser befindet sich die bedeutende Gemäldesammlung des Schlosses mit zahlreichen Bildern großer Meister, unter anderem von Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck, Guido Reni oder Luca Giordano.
Anschließend fand sich die Gemeinschaft in der Schlosswirtschaft ein, um nach einem geselligen Mittagessen den Wahlkonvent abzuhalten. Komtur Mario Külgen begrüßte die Anwesenden und gab einen Rückblick auf das reichhaltige Programm der Komturei im letzten Jahr sowie einen Ausblick auf die besonderen Termine 2025. Gemäß der neuen Tradition wurden den Jubilaren für ihre Zugehörigkeit im Familiareninstitut (ab 10 Jahre) eine Flasche Wein überreicht. Besonderen Applaus gab es für die Confratres mit 35 und 40 Jahren Zugehörigkeit im Orden. Nach den weiteren Programmpunkten fand dann der Wahlkonvent gemäß FamD statt. Den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern Dr. Gabriele Schenk und Dr. Konrad Maria Weber, die sich beide nicht mehr zur Wiederwahl stellten, wurde ausführlich und herzlich gedankt für ihren Einsatz für unsere Komturei.
Der neu gewählte Vorstand der Komturei „An Isar, Lech und Donau“ setzt sich wie folgt zusammen: Komtur Mario Wolfgang Külgen (2. Amtszeit), Vizekomtur Rufin Maria Mellentin, Kanzler Tobias Roland Noss (2. Amtszeit), Ökonom Dr. Bernhard Hofmann (2. Amtszeit), Komtureirat Florian Treitner (2. Amtszeit), Komtureirätin Claudia Emrich.
Besonders freute alle Anwesenden, dass sich Prior Christoph bereit erklärte, für eine weitere Amtsperiode als Geistlicher Assistent der Komturei zu wirken, was mit einem lauten Applaus goutiert wurde.
Anschließend wurde den bisherigen Kassenprüfern, Klaus Günther Weber und Prof. Dr. Guido Pöllmann, für ihre gewissenhafte Tätigkeit gedankt und sie wurden sogleich wiedergewählt.
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Auch in den Tagen nach dem Wahlkonveniat fanden mehrere Termine im Komtureileben statt. Nach dem traditionellen Friedensgebet mit der Komturei Patrona Bavariae des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem am 30. Januar, dem der Großprior der Grabesritter, S. Em. Reinhard Kardinal Marx vorstand, trafen sich die Confratres wie in jedem Jahr zu der Vesper zum Gründungsfest des Deutschen Ordens in der Seitenkapelle Dorothea von Montau in St. Michael im Herzen Münchens. Cfr. Prof. Dr. Pöllmann gestaltete wie immer ein eigenes Gebetsheft, in dem zum Schluss auch das Gebet zum Heiligen Jahr von Papst Franziskus seinen Platz fand.
Tobias Noss FamOT
Komtureikanzler