St.-Georgs-Konveniat im Kloster St. Nikola
Am 26. April trafen sich die Mitglieder der Komturei „An der Donau“ in Passau zu einem „St.-Georgs-Konveniat“ bei den Schwestern des Deutschen Ordens in St. Nikola.
Nach einem Begrüßungskaffee referierte der Passauer Kunsthistoriker und -referent des Bistums Passau Alois Brunner über die Präsenz des Ordenspatrons im Bistum Passau. Beim kurzweiligen Vortrag wurde schnell klar, dass der heilige Georg mit nur drei Prozent aller Patronate eine eher untergeordnete Rolle spielt – im Gegensatz zur heiligen Maria, der Schirmherrin unserer Gemeinschaft, der nahezu jede zweite Kirche geweiht ist. Der heilige Georg hat insbesondere bei Kirchen eine Bedeutung, die im Rahmen einer Burg oder Schlossanlage verortet ist.
Sr. Maria-Franziska Meier, Generalassistentin des Ordens, nutzte die Gelegenheit des Komturwechsel von Hans Pschorn zu Dr. Thomas Koch, um beiden einen „Rucksack“ mit auf dem weiteren Weg zu geben. „Sicher gibt es einiges, das auf dem weiteren Weg hilfreich sein wird.“ Auf dem Rucksack aus recyceltem PET steht das Motto der Deutschordensschwestern: „HELFEN und HEILEN … ich mache mit“.
Beim Gottesdienst in der Hauskapelle des Klosters St. Nikola am Vorabend des zweiten Sonntags der Osterzeit stellte Cfr. Weihbischof Graf eine Entsprechung zwischen dem am Vormittag zu Grabe getragenen Papst Franziskus und dessen Vorvorgänger, dem heiligen Johannes Paul II., heraus. Beide betonten immer wieder die göttliche Barmherzigkeit. Vor 25 Jahren, während des Heiligen Jahres, erklärte Johannes Paul II. den zweiten Sonntag der Osterzeit zum Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit. Am 2. April 2005 verstarb er in der Nacht zu diesem Sonntag. Papst Franziskus ließ uns 2016 ein außerordentliches Heiliges Jahr der Barmherzigkeit feiern. In der Ansprache wies der Weihbischof darauf hin, dass Jesus durch die verschlossenen Türen zu seinen Jüngern kam. Die Türen zu unseren Herzen müssen wir ihm aber auftun, weil er auf unsere Freiheit respektiert. Den Menschen in ihren Ängsten und Zweifeln rief der heilige Johannes Paul einst zu: „Habt keine Angst! Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus!“ Anders als der zweifelnde Apostel Thomas können wir zwar den auferstandenen Jesus nicht mit unseren irdischen Augen sehen, aber wir können im Vertrauen auf das Osterzeugnis der Apostel einstimmen in das Glaubensbekenntnis des Thomas „Mein Herr und mein Gott!“
Musikalisch besonders erwähnenswert ist die Gestaltung durch Cfr. Dr. Markus Eberhardt mit Familie, Cfr. Markus Biber ebenfalls mit Familie und weiteren Solisten. Die „Missa in F – declina a malo“ von Johann Valentin Rathgeber ließ den Kirchenraum ebenso erstrahlen, wie das „Haec dies“ von Caspar Ett sowie zum Abschluss das Händel-Halleluja.
Der Abend klang danach mit einem geselligen Beisammensein im „Bayerischen Löwen“ aus.
Dr. Thomas Koch FamOT
Komtur